Das Missing Link nach 170 Jahren überraschend "gefunden"

Im Juni, pünktlich mitten im Darwinjahr, tauchte ganz plötzlich das fossile missing link auf. Gefunden wurde es in der Schublade eines Sammlers. Wer hätte das 47 Millionen Jahre (frühe mittlere Eozän, Lutetium) alte versteinerte Skelett eines Junghalbaffen in einer Schublade vermutet? Hatten wir doch alle gedacht, dass es irgendwo under African skies or sands sein Leben fristet. Sein individueller Name "Ida" wurde mit dem Gattungsnamen "Darwinius" belegt. Ida stammt aus der Gruppe Messel bei Darmstadt. Die norwegische Forschergruppe um Jørn H. Hurum vom Naturhistorischen Museum der Uni Oslo feierte die Entdeckung als achtes Weltwunder und machte den (un-)sinnigen Vergleich mit dem Fund der Arche Noah.

Die Umstände, wie "Ida" aus der Schublade des Sammlers über einen Zwischenhändler (zu welchem Preis?) in die Hände der Forscher gelangt ist, sind höflich ausgedrückt äusserst dubios. Ebenso unklar ist, wie "Ida" in der Schublade des Sammlers gelandet ist. Der Sammler soll angeblich den Wert von "Ida" nicht erkannt haben (ha, ha) und deshalb habe "Ida" zwanzig Jahre unerkannt im Dunklen seiner Schublade vor sich hin "vegetiert". Wer hat den guten Mann am Ende dann doch noch aufgeklärt, welcher Schatz in seiner Sammlung schlummert, fragt man sich. Bis jetzt scheint aber das vereinbarte Stillschweigen über die Umstände zu halten. Diese sicher amüsante(n) Geschichte(n) wird/werden dann wohl leider erst demnächst erzählt.

 August 09