Nachhall zum Stimmanalyseseminar September 2009

Musik ist die Sprache der Leidenschaft. Richard Wagner

Instrumente zur Gesprächssteuerung
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Nun ist es schon wieder ein Jahr her, dass das letzte Stimmanalyseseminar stattgefunden hat. Auch dieses Jahr war das Seminar wieder ausgebucht und die TeilnehmerInnen waren mit der Frage gekommen, wie weit kann und darf ich meinen Ohren trauen, was kann ich mit der Stimmanalyse alles anfangen und bewirken, wozu nutzt das. Bei herrlichstem Herbstwetter und warmen Sonnenschein fand das Seminar statt, wir konnten abends sogar noch vor dem Institut grillen.

 

Mittlerweile hat sich bei den Wissensseminaren des mli der Ablauf bewährt, am ersten Seminartag eine theoretische Druckbetankung durchzuführen. Druckbetankung bedeutet, wie beim Boxenstopp in der Formel I, in kürzester Zeit wird ein Maximum von „Stoffen“ mit hoher Präzision „übertragen“. Dazu wird auf dem 55 Zoll (1,40 cm) großen LCD-Bildschirm eine multimediale Präsentation mit animierter Theorie, Filmen, Musik- und Stimmbeispielen abgefahren. Ich habe diesen Sommer eine 150-seitige Theorie zur Stimmanalyse geschrieben. Diese wurde den TeilnehmerInnen als Ringbuch und auch als Softcopy überreicht.

Am zweiten Tag wurde dann am Beispiel von Van Morrison der Zusammenhang zwischen biographischen Ereignissen und der Stimme genau dargestellt und erläutert. Die Stimme von Van Morrison ist mittlerweile über 40 Jahre dokumentiert.

Als Abendfilm haben wir "Die Suche nach dem Einklang", eine Dokupropagandasoap der letzten Asienreise der Berliner Philharmoniker, analysiert und dabei insbesondere das stimmlich und gestisch vollmundige Auftreten des Dirigenten Simon Rattle in Relation zur "Abhängigkeit seines Klangkörpers" von "Staatsknete" hingewiesen. Das war deshalb besonders interessant, weil Niklas Trüstedt Orchestermitglieder als "Teilnehmer" seiner "Musiksupervison" bekannt waren.

Am dritten Tag haben wir die Stimmen einiger TeilnehmerInnen analysiert. Ich habe zudem in einer ausführlichen Demonstration gezeigt und genau erklärt, wie man das Feedback des Stimmklangs zur Steuerung und Hypothesenbildung im Beratungsgespräch nutzt und dadurch in wesentlich kürzerer Zeit und mit größerer Treffsicherheit als normalerweise zu den entscheidenden Gesprächspunkten kommt. Die "minimal cues" in der Ericksonschen Hypnotherapie sind im Vergleich mit den stimmanalytischen Hinweisen relativ unpräzise Hinweise zur Gesprächssteuerung und Hypothesenbildung.

An allen Tagen wurden im Park des mli von Niklas Trüstedt Hör- und Stimmübungen durchgeführt, sowie kleine Gambenkonzerte aufgeführt, die bei den TeilnehmerInnen auf große Resonanz stießen.

In den Rückmeldebögen für die Psychotherapeutenkammer wurde der Workshop durchschnittlich mit der Note 1,1 bewertet. Bemängelt wurde, dass nicht jetzt schon ein Termin für ein Aufbauseminar feststeht, bei dem es überwiegend um Gesprächssteuerung durch das Stimmenfeedback gehen würde. Wir arbeiten daran. Der Film zur Stimmanalyse wird im ersten Quartal 2010 fertig sein.

Das nächste Stimmanalyseseminar findet statt vom 24. - 26. September 2010 (Fr-So).

 Oktober 09