Wie kann man in den heutigen Zeiten heiter und gelassen bleiben?

It's not dark yet but we are getting there
Bob Dylan

Die Dinge, die niemand auch nur vermisst, sind nicht die schlechtesten.
Zu ihnen gehört auch die Désinvolture – eine Haltung, für die uns der entsprechende Ausdruck fehlt.
Man findet das Wort meist durch »Ungeniertheit« übersetzt;
und das trifft insofern zu, als es ein Gebaren bezeichnet, das keine Umschweife kennt.
Zugleich verbirgt sich in ihm noch ein anderer Sinn, und zwar die göttergleiche Überlegenheit.
In diesem Sinne verstehe ich unter Désinvolture die Unschuld der Macht.

Die Désinvolture, als die unwiderstehliche Anmut der Macht, ist eine besondere Form der Heiterkeit -
freilich bedarf auch dieses Wort, wie so viele in unserer Sprache, der Wiederherstellung.
Die Heiterkeit gehört zu den gewaltigen Waffen, über die der Mensch verfügt –
er trägt sie als eine göttliche Rüstung, in der er selbst die Schrecken der Vernichtung zu bestehen vermag.
Ernst Jünger, SW 9: 260/261


Einleitung
In den heutigen, dystopischen Disruptionen, insbesondere seit Installation der Coronakraturen und der Installation des Ukraine Kriegs (und dessen noch bevorstehenden Folgen) kann man gar nicht schnell genug aus dem Fenster schauen und sich die Augen reiben, was einem schon wieder für neue Gruselsnachrichten um die Ohren fliegen.

Davon kann man dann ziemlich wuschig in der Birne werden, was satten (Dauer-)Stress auslösen kann und den Good Vibrations (God only knows, Beach Boys) entgegenläuft und was sowohl zu einer Schwächung der Psychoneuroimmunologischen Systeme, als auch des Mikrobioms und zu epigenetischen Rückbeeinflussungen führen kann. Das alles schwächt bis schadet der Resilienzelastizität und -dynaxität und damit der Gesundheit insgesamt.
Und dann landet man oder wird sogar in einen Zustand eines chronischen überangepeitschten Adrenalinspiegels katapultiert, und von einem ausgeglichenen Seelenhaushalt kann nicht mehr die Rede sein.
Denn die British Revolution, das Swinging London, der Summer of Love als Gefühlsausdruck einer ganzen Generation, der in der Woodstock Nation gipfelte und in Altamont durch den Mord der Hells Angels (Nomen est omen) sein Ende fand, sind schon etwas länger passé. Die Hells Angels ebenso wie die 68er Generation selbst und auch die französiche und die russische Revolutionen sind Beispiele dafür, wie Freiheitsbewegungen innerhalb kürzester, mittlerer oder längerer Epochen im Sumpf totalitaristischer Verbrecherbanden münden und dann genau das, was sie einst zu befreien vorgaben, strengstens unter Einsatz eines schönschwätzenden Orwellschen Neusprechs bekämpfen.
Eine stilbildende, filmische Ikone dieser Generation war ‘Yellow Submarine‘, in dem Old Fred, ein alter weißer Mann, die Beatles um ihre Hilfe bei dem von den Blaumiesen besetzten und versteinerten und ergrauten ‘Land of Music‘ bittet. Ein für die heutigen Verhältnisse der kommerz- und sexgetriebenen Musikvideos des tits & ass durchtriebenen ‘so tun als ob‘ Popbetriebs ein wahrlich revolutionärer Film. Eva Illouz hatte jüngst die Tiefenstrukturen des sexuellen Kapitals durchleuchtet.

Gibt es Strategien um trotz dieser totalitaristichen Entwicklungen heiter und gelassen zu bleiben?
Und wie funktionieren die Strategien?

Ich meine ja. Die Strategien sind natürlich so mannigfaltig, wie es Individuen gibt, aber gibt es dbzgl. Meta-Muster?
Bei den Meta-Mustern ist zu bedenken, dass die autonomen, körperinternen Regelungssysteme nicht richtig unterscheiden können, ob Ereignisse nur in der Phantasie der Innenwelten oder in der Realität der Außenwelten stattfinden. Somit wiegt die vom französischen Soziologen Jean Baudrillard (1929-2007) schon in den 70ern prognostizierte ‘Agonie der Realität‘ um so schwerer. Die weitgehend autonomen oder automatisierten, parasympathischen und weiteren Steuerungssysteme der Innenwelt können bestenfalls aus der Vielfalt und der Stärke von Umwelteinflüssen schließen, ob etwas real sein könnte. Zunächst nehmen diese Systeme Gedanken und Gefühle für bare Münze und richten ihr Steuerungsverhalten danach aus, als ob es real sei.
Ergo finden diese Systeme der Stressbewältigung bspw. die Adrenalin-Flucht-Angriffs-Herz-Kreislaufsysteme (und weitere mehr) aus ihrem Daueralarm nicht mehr heraus. Das kann lange Zeit gut gehen, aber irgendwann droht, wie nun Ende Juni bei dem Journalisten Markus Gärtner ein Karoshi oder im besseren Fall nur ein Burnout Kollaps, der in einer depressive Implosion mündet.

Press Button and wait what happens
Und  Leistung auf Knopfdruck ist im fortgeschritteneren Lebensalter ein sicheres Todesrezept. Diese Nummern und falschen Versprechungen der tayloristischen Maschinenzeitalters für biologische Systeme müssen ausgedient haben. Denn wer es ständig zu eilig hat, kommt nur eher an seinem Grab an.

Kurzwellige Agitiertheit
Wenn man aber gleichzeitig bei der sich ständig weiter dystopisierenden Nachrichtenlage auf dem Laufenden bleiben will, um sich entsprechende Lagebilder zu schnitzen, dann kommen einige zusätzliche Überlegungen und Strategien ins Spiel.

Denn die dystopische und eben auch als solche bewusst geplante Nachrichtenlage erzeugt eine ständige, innere Aufgeregtheit, die toxischen Stress erzeugt. Die Gedanken und Gefühle hüpfen und stolpern unruhig von einer bedrohlichen Nachricht zur nächsten, zumal wenn man den nach diesen Angstsuggestionen angebotenen Lösungen der Impfung nicht (mehr) glauben will. Und man kann nicht mehr vernünftig zwischen betrifft mich konkret, wichtig oder unwichtig unterscheiden.
Diesen Zustand möchte ich als kurzwellige, aufgeregte Agitiertheit bezeichnen.
Was ist also zu tun? Kann man selber einen aktiven Ausstieg schaffen? Kann man eine Zäsur einleiten? Kann man sich wie Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Adrenalin See ziehen? Oder sind das nur schöne Lügenmärchen aus der Folklore des Weserbeglands?

Vier zentrale Strategien
Langwelliges statt kurzwelliges (politisches) Denken und Fühlen

Wie bekommt man nun also Ruhe in den überschäumenden Gedanken- und Gefühls-Laden?
Dazu muss man langwellige Ruhezyklen installieren, die die kurzwellige Agitiertheit dämpfen, überlagern und dann löschen.

Erste unabdingbare Strategie: Abschalten
Das ist in der schlechten Form die standardisierte 'Drei Affen-Strategie‘ des größten Teils der Bevölkerung, der Totalabschaltung: Nix hören, nix sehen, nix sagen, der Todstellreflex so als wenn nix wäre. Das ist die Notabschaltung, die aktive Notbremsung.
Diese Totalabschaltung, insbesondere, wenn sie nicht als Notbetriebssystem, sondern als einziges Dauerbetriebssystem installiert ist, hat aber die unangenehme Nebenwirkung einer Verstumpfboldung häufig mit angeschlossener, depressiver Verblödung und Drogenkonsum über den Kulissentrinker bis hin zu expliziten Suchterkrankungen jeder erdenklichen Fasson und Ausprägung.

Zweite bessere Strategie:
Ästhetisch zyklisches Umschalten
Das vorherige Totalabschaltung meine ich natürlich nicht, sondern ein bewusstes Balancieren zwischen der dystopischen Informationsaufnahme (die eben heute bewusst geplant ist!), um die Lagebilder zu aktualisieren und einem zeitbegrenzten Umschalten und sich dann mit der Ästhetik den Gebieten der Kraftquellen des Schönen zu widmen bspw. in Natur, Kunst, Musik, Humor oder was auch immer. Man sucht also bewusst einen krafterzeugenden Stand by oder Parallel Modus auf.
Dadurch entstehen langwellige, gedankliche und gefühlsmäßige  Ruhezyklen.
Wenn ich eine Metapher aus der Welt der Hi-Fi oder High-End Röhrenverstärkertechnik bemühen wollte, man schaltet zeitweilig vom powergetrieben Penthoden-Modus in einen schwächeren aber klanglich tiefenschöneren Trioden-Modus um.

Religiöse und neo-religiöse spirituelle Verfahren
Manche Leute benutzen dazu auch Meditationstechniken oder religiöse Techniken wie das Gebet oder neo-spirituelle wie Verfahren Atem- und Achtsamkeitstechniken, Astrologie, Esoterik und Solcherlei.
Mir liegt das nicht so, weil dadurch meine Lagebilder eher verwirrt oder auch wieder toxisch ‘verschmutzt‘ werden. Ich würde das eher als mystifizierenden Quietismus bezeichnen, wenn das nicht auch mit sozio-politischen Lageanalysen einhergehen würde.

Da dann häufig Erklärungen und Verursachung in nicht menschengemachte Sphären ver- bzw. auslagert werden.
Da all diese Verfahren auch kostbare Zeit konsumieren, ist das nicht so meine Sache.

Die Versenkung in Steckpferde oder geliebte Tätigkeiten von Gartenarbeit, Kochen, Malen, Bildhauern, Musizieren, Photographieren, Werken, Renovieren, Dekorieren, Bauen u.v.a.m. ist natürlich vglw. auch sehr hilfreich.

Den regelmäßigen Sport oder die Bewegung wollen wir auch nicht vergessen.
Und die Erinnerung an schöne Erlebnisse aus der eigenen Vergangenheit sind auch zielführend.

Dritte Strategie
Richtungsähnliche, historisch, politische ‘Klassiker‘ in Papierform
Eine weitere Methode, die ich gerne anwende, ist das Lesen am besten in Buchform auf Papier von politischen Klassikern, die eine Geisteshaltung vertreten, die der eigenen Geisteshaltung nahestehen und diese dann theoretisch, argumentativ durch zusammenhang- und sinnstiftende Hyper-Frames zur eigenen Weltbildabsicherung unterstützen. Dadurch werden die eigenen dissidentischen Weltbilder, die durch den politischen Mainstream und die entsprechenden Regierungsverordnungen einem ständigen, impliziten Rechtfertigungsdruck ausgesetzt sind, in langwellige, historische Zyklen eingeordnet und konterargumentativ gestärkt und belastungsfest und angriffselastisch geübt.
Ich beschäftige mich z.Z. u.a. mit Oswald Spengler, aber man könnte viele andere nennen bspw. von Carl Schmitt über Ernst Jünger zu David Engels u.v.a.m..

Vierte Strategie
Unterscheidung von politischen Freunden und Feinden
A. Kommunikation in haltungsähnlichen Dissidenten Gruppen und
B. die Analyse der Gegner und Feinde

Die vierte Strategie gliedert sich in zwei quasi entegengesetzte Teile und zwar mit Bezug auf Carl Schmitt, in die Unterscheidung nach politischen eher Gleichgesinnten, Freunden und Mitstreitern und auf der anderen Seite einer Analyse der politischen Gegner und Feinde.
A. Politische Freunde und Mitstreiter
Wie  bspw. in der wöchentlichen Zoomgruppe der ‘Ritter der Schwafelrunde‘ des Kanals Rebelliente Reflexionen ist der innere Erlebnisaustausch, die Diskussion, Ergebnisabgleichung mit Mitstreitern. Hier hat man sich auf Verfahrensregeln geeinigt, denen alle Beteiligen bei aller inhaltlichen Differenzierung zugestimmt haben. Es wird entabuisiert und ergebnisoffen diskutiert und aus den fachbereichen der einzelnen Mitglieder Fachwissen geliefert. Diese Gruppen auch virtuellen Zoom Nahfeldgruppen sollten eine überschaubare Teilnehmerzahl von max. 12 bis 14 Personen nicht überschreiten.
Ebenso die Teilnahme an entsprechenden öffentlichen Ereignissen wie Demonstrationen, Kundgebungen, Spaziergängen, Vorträgen, Lesungen Veranstaltungen, intermedialen Nachrichten Aufnahmen aller Art.
Und weil das so wirksam ist, soll eben das gerade unter dem Vorwand der epidemischen Lage verhindert werden, wie eben auch die Lock-Downs Sport verhindern sollen, um die Leute schwach, malle in der Birne und damit mgl. gefügig zu machen.
Und idealer Weise natürlich Publikation eneigener Ergebnisse, Analysen, Erkenntnisse, Konzepte und Reflexionen.
Selbstverständlich können da bei verschiedene Personen verschiedene inhaltliche, thematische und prozessurale Schwerpunkte haben.

B. Politische Gegner und Feinde, deren Strukturen und Geldgeber
Bzgl. der politischen Gegener und Feinde, sollte man deren Strukturen, Finanzierungen, Programme und der Führungsfiguren und deren Werdegang kennen, tiefenstrukturell analysieren und durchblicken.
Dazu eigenen sich u.a. die Verfahren der Macht-Struktur-Analyse, wie sie in Deutschland u.a. von H. J. Krysmanski (1935-2016) bekannt gemacht wurde.

Fünfte Strategie
Man darf sich unter keinen Umständen von den politischen Positionierungen, Aktivitäten auffressen und dominieren lassen, sondern man muss unbedingt dafür sorgen, dass man sich auch hinreichend mit anderen, erfreulichen und Schönen Dingen beschäftigt. Politische Tätigkeiten und Aktivitäten sind häufig gerade auf Positionen der Dissidentenschaft kraft- und energieraubend, unerfeulich, stresserzeugend, häufig auch wirtschaftlich nicht so besonders erfolgreich und das kann zu Erschöpfungzuständen führen. Daher baucht man als Antidot unbedingt eine hinreichende, ausgleichende Ästhetik und Beschäftigung mit anderen nicht politische Dingen. Dazu im folgenden einige allgemeine und grundsätzliche Überlegungen.

Allgemeine Überlegungen zu Erlangung und Aufrechterhaltung von Heiterkeit und Gelassenheit.
Der Idealzustand: Tiefe Ruhe bei flirrender Dynamik
Diese fünf Strategien sollten zu einem Idealzustand der paradoxen Agitiertheit führen: Tiefe Ruhe bei flirrender Dynamik.
Giselher Guttmann hat sich u.a. zuerst damit beschäftigt.
Man kann aus bei tiefer Ruhe sofort in einen flirrenden Kampfzustand übergehen und eine angeblich existenzielle Bedrohung ausschalten, um dann sofort wieder in den Zustand der tiefen Ruhe zu versinken.
Es kommt nicht von ungefähr, dass dieser Zustand, sowohl in der Historie der spirituell basierten Kampfkünste das Ziel war, als auch heute bei der profanisierten Auswahl von sog. Spezialkräften versucht, die Typen auszusieben, die schon die ‘naturgegebenen‘ Grundvoraussetzungen dieser Fähigkeiten mitbringen. Umgangssprachlich wird das als Kaltblütigkeit bezeichnet. Ernst Jünger verwendete dafür den französischen ,schillernden Begriff der Désinvolture und den stereoskopischen Blick. Eine Auge ist aufmerksam nach Außen gerichtet, das Andere aufmerksam nach Innen.
Zugegeben, dieser Idealzustand einer ständigen ‘Tiefen Ruhe bei flirrender Dynamik‘ wird im realen Leben nur von Heiligen, Mystikern, Fakiren oder Übermenschen und Weisen erreicht. Zu diesen Ausprägungen der menschlichen Spezies gehören die meisten von uns nicht.
Aber dieses paradoxe Arousal der Tiefen Ruhe bei flirrender Dynamik war immer die hohe Schule der Intellektuellen und ihrer Vorläufer der mystischen Schulen und dissidenten Strömungen aller großen Weltreligionen.
Aber wenn man davon gelegentlich, wenn auch nur für begrenzte Zeit als Antidot eines strebenden Bemühens, ein Zipfelchen in die Hand bekommt, ist schon alleine die Idee dieses Zustand ein herunterbremsendes Element zur Beruhigung überangepeitschter Adrenalin-Flucht-Angriffs-Herz-Kreislaufsysteme.

Voraussetzungen zur Tiefen Ruhe mit flirrender Dynamik
Dieser Zustand des paradoxen Arousals der ‘Tiefen Ruhe bei flirrender Dynamik‘ hat wahrnehmende Vorstufen der Voraussetzung, wie sie in einigen Konzepten des missing-link-instituts gefasst sind, wie bspw. dem FluXXus, dem Identicon und dem Stoanon und der Яebellienz als Kraft durch Widerstand. Dabei geht es um eine Balance zwischen fließender Beständigkeit, fester Positionsbestimmmung und stoischer Selbstbeherrschung und politischem Widerstand.
Diese Konzepte setzen zum Ersten
bewusste Eingriffe in die Steuerungskompetenz des unbewussten Steuerungssystems des Default Mode Network und das in der Zusammenarbeit‘ mit dem Mikrobiom & Friends und einer epigenetischen Rückkopplungsausschaltung voraus.
Zum Zweiten
das aufmerksame Erspüren der sog. ‘Schwachen Signale‘. Man muss rechtzeitig genug, das Gras wachsen, hören, sehen und spüren können, damit man möglichst vorher weiß, was hinterher passiert oder gebacken ist.
Und zum Dritten
die explorierenden Expeditionen in die Wilderness der eigenen Innenwelten.

Du musst dein Leben ändern oder die Erziehung der Gefühle?
Mit Bezug auf Rilke`s Lyrik: ‘Du mußt dein Leben ändern‘ beschäftige sich Peter Sloterdijk schon 2009 mit einer übenden Erziehung der Gefühle und bettete das in Reflexionen über Religion, Artistik und Anthropotechnik ein. Und macht sich natürlich auch lustig darüber. Aber Sloterdijk ist eben auch ein eitler Schwätzer und wehleidiger Hypochonder, dessen körperlicher Zustand von einer trainierten Robustheit weit entfernt ist. Er könnte mit wenige Griffen zu Boden gestreckt werden, weil er keine Methode zur Erlangung einer körperlichen Robustheit praktiziert. Zumindest lässt sein Phänotypus darauf keine Rückschlüsse zu.
Jenseits von Sloterdijk war und ist die Erziehung der Gefühle ein durchgehendes Thema. In der Antike war es der römische Stoizismus, mit dem 300 v. Chr. Zenon von Kition eine der wirkmächtigsten Philosophien des Abendlands begründete. Dabei geht es um das Begreifen einer ganzheitlichen Welt in einem ganzheitlichen Kosmos und dem Erlernen von Selbstbeherrschung, um mit Gelassenheit und Seelenruhe (Ataraxia) sein Los lenken, aber auch akzeptieren zu lernen.
Das ist so ziemlich das Gegenteil all dessen, was heute psycho- und gesellschaftspolitisch angesagt wird und unter den angeblichen Verschwörungstheorien Neue Weltordnung, Neue Normalität, Great Reset und derem korrupt-verlotterten Politverbrecherpersonal und deren Strukturen firmiert.
Hannah Ahrendt und ihre mystischen Vorgängerinnen wie Hildegard unterschieden zwischen der Via activa und der Via contemplativa. Thomas, Eckhart, Tauler, Theresa, Johannes und viele andere gehören in die Reihe der Kundschafter und Kundigen über das paradoxe Araousal und die Erziehung der Gefühle.

Verweltlichte, psychologisierende Vorstufen dieser spirituellen Kardinalfragen durchziehen die Weltliteratur. Es sei nur auf folgende Publikationen hingewiesen, die den Bezug zum Thema direkt im Titel tragen:
Flauberts ‘L'Éducation sentimentale‘ und Stefan Zweigs ‘Verwirrung der Gefühle‘ sind auch recht passabel.
Und auch Zweigs Spruch, der auch aus Hesse's Glasperlenspiel stammen könnte, ist nicht so schlecht: 'Auch die Pause gehört zur Musik.'
Gleichwohl hat sich Zweig auch am Ende verzweifelt selbst zerlegt, und die Lage, auf die wir zutreiben, ist mind. so fatal wie '42. Da half dem großen Stefan Zweig scheinbar auch die schwer süßliche (morbide) Umgebung von Rio nix mehr.
Übrigens Roger Willemsen wurde auch ein Opfer der Politik, weil er seinen Stresshaushalt nicht mehr richtig in den Griff bekam. Die robuste Fähigkeit zum Downsizing von überangepeitschter Adrenalin-Flucht-Angriffs-Herz-Kreislaufsysteme darf hinter der Fähigkeit der sensitiven Wahrnehmung der Schwachen Signale nicht zurückbleiben. Das wurde Roger Willemsen zum tödlichen Verhängnis.

Fazit
Damit uns solcherlei Unbillen nicht passieren, tun wir gut daran, wenn sich die Welt verdunkelt, dass wir in unserer Innenwelt ein helles Licht entfachen können und keine Tranfunzel vor sich hin flackert. Denn sonst hat man zu der Verdunkluing der Außenwelt auch noch eine schlechte Beleuchtung und schlechte Stimmung in der Innenwelt. Das sollten wir denen überlassen, deren Politik die Verdunklung der Außenwelt verursacht. Diese Figuren sehen genauso wie Robespierre den Zeitgeist auf ihrer Seite. Bis Robespierre eines Morgens noch kurz den kühlen Hauch seines eigenen Tötungsmaschinerie an seinem Hals spürte. Dann spürt er nichts mehr und Frankreich wurde wieder freier. Manchmal ist es erst das Blut der Täter, in das die Fackel der Freiheit oder die Hoffnung auf sie eingetaucht werden muss.
Oder man kann es natürlich auch so machen, wie der österreichische Bonze der politisch organisierten Bandenkriminalität K. Nehammer, der empfiehlt: Alkohol oder Psychopharmaka. Kann man die Verkommenheit der Politverbrecher noch trefflicher kommentieren?